Zum ersten Mal trafen sich am 21. und 22. Oktober 2016 Vertreter*innen von deutschen, österreichischen und schweizerischen Tanzarchiven, um gemeinsam über die Herausforderungen zu diskutieren, denen sich die Archive in der heutigen digitalen Welt ausgesetzt sehen.
Gastgeber des zweitägigen Symposiums mit dem Titel "Zugänge schaffen!" war das Deutsche Tanzarchiv Köln, in dessen Räumlichkeiten im Kölner Mediapark die Veranstaltung stattfand. Die im Verbund Deutscher Tanzarchive (VDT) zusammengeschlossenen Archive (Akademie der Künste, Berlin / Deutsches Tanzarchiv Köln / Mime Centrum Berlin / Tanzarchiv Leipzig / Deutsches Tanzfilminstitut Bremen) und der Dachverband Tanz Deutschland (DTD) konstatierten einhellig, wie wichtig es sei, dass die Bewahrung dieses Kulturgutes von nationaler Bedeutung nicht ausschließlich Sache von privaten Trägern, Stiftungen und Förderern sein kann. Bund und Länder wurden aufgefordert, sich stärker als bisher zu engagieren, um die mehr als drei Millionen Dokumente und Materialien zu Geschichte und Gegenwart des Tanzes, die aktuell in den Archiven des VDT lagern, auch in Zukunft zu sichern und zugänglich zu machen.
In einer "Kölner Erklärung", die von den Teilnehmer*innen verabschiedet wurde, wird eine fachgerechte Ausstattung der Archive sowie Unterstützung bei konservatorischen Maßnahmen und der Digitalisierung der Bestände gefordert. Nur so können langfristig die Existenz der Archive und ein zeitgemäßer Zugriff auf das "Kulturerbe Tanz" gesichert werden.
Lehrende von Universitäten und Tanzhochschulen in Köln, Essen, Frankfurt/Main, München und Berlin unterstrichen eindringlich den immensen Nutzen, den Studierende und Wissenschaftler von dem freien Zugang zu den Archiven haben. Forschung im Bereich der Tanzwissenschaft ist nur möglich, wenn die Archive den Zugriff auf ihre Materialien und Forschungsergebnisse jederzeit kompetent und fachgerecht gewährleisten können. Dazu gehören Datenbanksysteme wie auch eine Online-Stellung von Dokumenten, die auf diese Weise weltweit genutzt werden kann.
Die Symposiumsteilnehmer waren sich einig, dass die Veranstaltung "Zugänge schaffen! Wie Wissenschaft und Kunst vom Kulturerbe Tanz profitieren können" ein großer Schritt für eine bessere Zusammenarbeit von Archiven, Lehre und Forschung gewesen ist und man sich sicherlich nicht zum letzten Mal zu Diskussion und Austausch getroffen hat.