Das Tanzarchiv Leipzig (TAL) wurde 1957 von Kurt Petermann am Zentralhaus für Volkskunst der DDR in Leipzig gegründet. Unter seiner Leitung entwickelte sich daraus eine international anerkannte Dokumentations- und Informationsstelle für alle Gebiete des Tanzes. 1975 wurde das TAL der Akademie der Künste der DDR als Außenstelle angegliedert und um zahlreiche Bestände zum modernen Tanz der 1920er und 30er Jahre erweitert. Nach 1989 wurde das TAL dem Land Sachsen zur weiteren Nutzung und Erhaltung übergeben. 1993 kam das TAL in die Obhut des Vereins Tanzarchiv Leipzig e.V. und 2011 wurde die Betreuung der Bestände der Universitätsbibliothek Leipzig übertragen.
Die inhaltlichen Schwerpunkte des TAL sind der deutsche Ausdruckstanz (insbesondere Rudolf von Laban), die Geschichte des Tanzes in der DDR und den osteuropäischen Ländern. Im TAL wurde die deutsche Tanzbibliographie als Standardwerk für die Tanzforschung erarbeitet und herausgegeben. Das TAL enthält drei Bestandsgruppen: Fachbibliothek (ca. 6.000 Bände und 150 laufende Zeitschriften), Sammlungen (Filme, Tonträger, Videos, DVDs, Plakate, Programmhefte, Fotografien, Postkarten, Zeitungsausschnitte) und Nachlässe (sowie Teilnachlässe und weitere Sammlungen zu Personen). Die Bestände sind in verschiedenen Findmitteln nachgewiesen, darunter eine Allegro-Datenbank mit rund 56.000 Einträgen.