Hier finden Sie eine Übersicht über Tanzarchive und Tanzsammlungen im deutschsprachigen Raum, ebenso aufgeführt sind entstehende und digitale Archive und Sammlungen im Tanzberieich und daran angeschlossene Institutionen und Personen.
Einmal jährlich veranstaltet der VDT den Runden Tisch der Tanzarchive und Tanzsammlungen, bei dem aktuelle Themen gemeinsam diskutiert werden.
Falls Sie einen Ort oder eine Sammlung vermissen, melden Sie sich gern unter n.fiedler[at]dachverband-tanz.de.
19 Personenarchive, 2 Institutionenarchive (Tanzfabrik, Tanztheater der Komischen Oper), 1 Tanzsammlung von ca. 400 Theaterbeständen, ca. 200 Regalmeter, AVM-Materialien nicht gezählt;
hervorzuheben: Mary-Wigman-Archiv, Gret-Palucca-Archiv, Tatjana-Gsovsky/Gert-Reinholm-Archiv, Gerhard-Bohner-Archiv, Johann-Kresnik-Archiv, Susanne-Linke-Archiv, Reinhild-Hoffmann-Archiv, Tom-Schilling-Archiv, Arila-Siegert-Archiv, Lilo-Gruber-Archiv, Egon-Bischoff-Archiv, Karin-Waehner-Archiv, Joachim-Schlömer-Archiv;
nicht in dieser Liste z.B. Ruth-Berghaus-Archiv, Maria-Matray-Archiv (Filmarchiv der AdK), Franz-Gauker-Sammlung zur Intendanz Kurt Hübner in Bremen (hier: Kresnik), Werner-Schloske-Archiv (Fotograf in Stuttgart, dort u.a. auch Cranko);
Schwerpunkt Ausdruckstanz, Deutsches Tanztheater, Tanz in der DDR, Tanz in Berlin, klassisches Ballett in Berlin.
https://archiv.net.adk.de/
https://www.adk.de/de/archiv/archivabteilungen/darstellende-kunst/
Das Hochschularchiv der Palucca Hochschule für Tanz Dresden verwahrt historisch und rechtlich bedeutsame Unterlagen aus allen Organen, Gremien und Einrichtungen der Hochschule sowie ihren direkten Vorgängereinrichtungen. Es verwahrt ca. 350 laufende Meter Schriftgut, darunter Studentenakten, Nachlässe, Plakate, Flyer etc. Im Bestand befinden sich zudem mehr als 2600 Filmaufnahmen von Schulprogrammen, öffentlichen Auftritten und schulinternen Proben sowie Mitschnitte der Abschlussprüfungen aller Studiengänge der letzten 16 Jahre.
Die Vielfalt des tänzerischen Schaffens dokumentieren darüber hinaus ca. 10 000 Fotoeinheiten. Mit seiner nahezu vollständigen Sammlung aus ca. 5000 Presseartikeln zum Wirken von Gret Palucca und der Entwicklung der Hochschule bis in die Gegenwart, verfügt das Hochschularchiv über einen einmaligen Fundus, der von besonderem Interesse für Tanzhistoriker und Tanzwissenschaftler ist.
Website oder weiterführende Links: https://palucca.eu/hochschule/campus/archiv
Historikerin, Archivarin und Medienpädagogin arbeitet seit über 10 Jahren in der Fernsehdokumentation des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA) und seit 2020 in der Redaktion Retro Spezial DDR. In diesem Archivöffnungsprojekt werden Videos aus dem DDR-Fernsehen in der ARD-Mediathek zugänglich macht. Das DRA ist Teil des Netzwerks von ARD-Retro, in dem die Medienarchive aller ARD-Anstalten vertreten sind und ausgewählte Bestände über die Mediathek zugänglich machen.
Website oder weiterführende Links:
https://www.dra.de/de/das-dra/ueber-uns
Das 1948 von dem Tänzer und Pädagogen Kurt Peters gegründete Deutsche Tanzarchiv Köln ist ein weltweit vernetztes Informations-, Dokumentations- und Forschungszentrum für Tanz. Aufgrund seiner einzigartigen Bestände und dem angeschlossenen Ausstellungsbereich zählt es zu den renommiertesten Archiven der Tanzkunst weltweit.
Neben der Bewahrung von Zeugnissen der Tanzkunst widmet sich das Deutsche Tanzarchiv Köln der archivisch-wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation in Ausstellungen und Publikationen.
Im angeschlossenen Tanzmuseum präsentiert das Deutsche Tanzarchivs jährlich wechselnde thematische Ausstellungen, die sich aus den reichhaltigen Beständen des Archivs speisen.
Das Deutsche Tanzarchiv Köln ist An-Institut der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und kooperiert mit der Folkwang Universität Essen als weitere in Nordrhein-Westfalen ansässige Institution der Tanzausbildung. Gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen hat das Deutsche Tanzarchiv Köln den Tanzwissenschaftspreis NRW initiiert, der alle fünf Jahre vergeben wird.
Website: www.deutsches-tanzarchiv.de
Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen ist ein nationales Archiv zur Sammlung, Bewahrung, Aufbereitung und Produktion von audiovisuellen Tanzdokumenten.
1988/89 als Nonprofit-Organisation gegründet, unterstützt das Institut durch die Bereitstellung der gesammelten Materialien die Arbeit von Choreograf*innen, Tanzkompanien, Theatern, Fachjournalist*innen, Wissenschaftler*innn und Fernsehanstalten und hilft bei der Produktion, Restauration und Digitalisierung von analogen Tanzvideos und -filmen.
Mittels einer eigens entwickelten auf den Tanz bezogenen Datenbank können Interessierte Informationen über das archivierte Material abfragen. Das Archiv, dessen Bestände laufend erweitert und aktualisiert werden, umfasst zurzeit circa 40.000 Datenträger, bestehend aus diversen Aufzeichnungsnormen – analog und digital.
Das Institut erstellt eigene Videoproduktionen, entwickelt Veranstaltungs- und Vortragsreihen und kooperiert projektbezogen lokal, regional, bundesweit und international mit unterschiedlichsten Kultureinrichtungen.
Website oder weiterführende Links:
Das theatrale Gedächtnis zu sammeln, zu bewahren und auszustellen und damit Theatergeschichte(n) als Kulturgeschichte(n) sichtbar zu machen und zur Diskussion zu stellen, diesen Aufgaben stellt sich das Deutsche Theatermuseum, zentral gelegen in den Arkaden des Münchner Hofgartens. In wechselnden Sonderausstellungen und durch die umfangreiche Sammlung lädt das Museum zur Auseinandersetzung mit und Beforschung von Theatergeschichte in ihrer regionalen, nationalen und internationalen Vernetzung ein.
Heute umfasst die Sammlung des Deutschen Theatermuseums neben Kritiken und Programmheften über 250.000 grafische Blätter, die bis in die Zeit des Barock zurückreichen, ca. 400 Bühnenbildmodelle, ca. 500.000 Autografen und die weltweit größte Sammlung an Theaterfotografie mit annährend 5 Millionen analogen Bildern, darunter auch wichtige Konvolute zur Tanzgeschichte wie der Nachlass des Münchner Fotografen Hanns Holdt (1887-1944). Die wertvollsten Bestände der Bibliothek reichen zurück bis in die Renaissance. Zahlreiche Vor- und Nachlässe werden bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Website oder weiterführende Links:
Klaus Dilger ist Gründer und Herausgeber der Online-Plattform www.TANZwebNRW.de für Tanzkritik in Wort, Bild und Film. Seit 2011 entsteht hier ein lebendiges und zeitgenössisches Archiv für das Tanzschaffen in und aus NRW mit bisher über 800 eigenen Tanzfilmen | Trailern zu Uraufführungen und deren Besprechungen. Er ist Autor und Tanz-Filmmacher, sowie Mitbegründer und Vorstand von TANZ.media e.V. Verein zur Förderung des Qualitätsjournalismus im Tanz. Leitete in den neunziger Jahren, zusammen mit Susan Buirge, die Machbarkeitstudie zu einem Europäischen Zentrum für Choreographie in der Abbaye des Prémontrées in Pont-a-Mousson im Auftrag der Französischen Regierung mit dem Schwerpunkt „Das Gedächtnis des Tanzes“.
Website oder weiterführende Links:
www.TANZwebNRW.de; www.TANZ.media
Susanne Foellmer ist Professor in Dance Studies am Centre for Dance Research, Coventry University, UK. Forschungsschwerpunkte: Zeitgenössischer Tanz und Performance sowie die Weimarer Zeit mit Fokus auf Körperkonzepte und ästhetische Theorie, Tanz und ‘andere‘ Medien, Materialität und Politizität darstellender Künste. Von 2014-18 Leitung des DFG-Projekts „ÜberReste. Strategien des Bleibens in den darstellenden Künsten“. Derzeit Senior Fellow am Alfried-Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald (bis Sept 2023).
Aktuelle Publikationen u.a.: “The Archival Turn in Dance/Studies.” In A. David et.al. (Hg.) Dance Fields: Staking a Claim for Dance Studies in the 21st Century. Dance Books 2020; Performing Arts in Transition. Moving Between Media (Hg., m. M. K. Schmidt/C. Schmitz), Routledge 2019; im Erscheinen: On Remnants and Vestiges. Negotiating Persistence and Ephemerality in the Performing Arts, Routledge 2023.
Arbeit als Dramaturgin u.a. für Rubato, Isabelle Schad, Meg Stuart, Jeremy Wade.
Website oder weiterführende Links:
https://pureportal.coventry.ac.uk/en/persons/susanne-foellmer
Das Folkwang Tanzarchiv (FTA) dokumentiert die Geschichte des Instituts für Zeitgenössischen Tanz und die Gründung der Folkwang Universität der Künste im Jahr 1927. Kurt Jooss sammelte Zeitungsausschnitte über die damalige Folkwangschule, Ankündigungen von Aufführungen, Korrespondenzen und vieles mehr. Im Laufe der Jahren wurde seine Sammlung durch die beträchtlichen Aktivitäten der Tanzabteilung sowie des Folkwang Tanzstudio um Fotos, Programmhefte, Plakate, Kritiken, Noten, Musik- und Filmbänder erweitert und wächst auch heute beständig an. Wichtige Bestandteile des FTA sind u.a. die Nachlässe von Hans Züllig und Gisela Reber sowie das Kinetographiearchiv, das Aufzeichnungen von Albrecht Knust sowie eine große Sammlung an notierten Volkstänzen beherbergt. In neuester Zeit erweitern auch Vorlässe das FTA u.a. von Ilse Straeter, die das Folkwang Tanzstudio lange zeichnerisch begleitete. In den letzten Jahren entstehen aus dem FTA heraus zunehmend Aktivitäten im Rahmen einer zeitgenössischen künstlerischen und wissenschaftlichen Tanzforschung.
Website oder weiterführende Links:
https://www.folkwang-uni.de/home/tanz/folkwang-tanzarchiv/
Tanzwissenschaftlerin mit einem Forschungsinteresse an interdisziplinären Methoden der Tanzwissenschaft, insbesondere auch kritische historische Forschung. Zahlreiche Kooperationen mit dem dt. Tanzarchiv Köln mit Studierenden und auch in Buch/Editionsprojekten. Leiterin der MA-Studiengang Tanzwissesnchaft an der HfMT und Betreuung von Promotionsprojekten.
Website oder weiterführende Links: www.zzt.hfmt-koeln.de
Dieter Heitkamp war Professor für Zeitgenössischen Tanz und Direktor der Tanzabteilung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Seit 1978 archiviert er seine künstlerischen Projekte und Pädagogischen Konzepte. Er entwickelte mit Norbert Pape die Website contactencyclopedia (nicht mehr online) und arbeitete mit Nancy Stark Smith bis zu ihrem Tod 2020 an einem Konzept für ein GlobalCoctact Improvisation Archive. Mit Romain Biget und Defne Erdur arbeitete er an der Website http://wrongcontact.zone
Speziell sein Projekt going into contact – a permeable spiral installation 2014 Live Legacy Project (Tanzhaus NRW) und Schwindel der Wirklichkeit (AdK Berlin) ist ein gutes Beispiel wie ein Archiv für neue künstlerische Arbeiten und Vermittlungsformate genutzt werden kann.
Website oder weiterführende Links:
https://archiv.mimecentrum.de/searches?commit=Suchen&page=1&query=Dieter+Heitkamp&utf8=✓
Um gemeinsam Archivstrukturen für die Freien Darstellenden Künste aufzubauen, haben sich die Verbände im Bereich von Tanz und Theater sowie Fach-Institutionen und Einzelakteur:innen auf diesem Gebiet 2018 zusammengeschlossen und den Verein „Initiative für die Archive der Freien Darstellenden Künste e.V.“ gegründet. Hervorgegangen ist der Verein aus einem Arbeitskreis zur Archivierung der freien Darstellenden Künste, der sich in losen Treffen seit 2013 vertieft mit der Idee eines Archivs für die Künste und aus den Künsten heraus beschäftigt. Im Herbst 2022 hat das dreijährige Projekt „Digitales Archiv der Freien Darstellenden Künste“ begonnen. Das Projektteam entwickelt eine öffentlich zugängliche, digitale Plattform, auf der strukturierte Metadaten zu Dokumenten und Materialien künstlerischer Produktionen und Arbeitsprozesse zu finden sein werden.
Website oder weiterführende Links: www.theaterarchiv.org
Im Rahmen des Exzellenzclusters „Understanding Written Artefacts“ der Universität Hamburg arbeiten wir an einem Forschungsprojekt über Archivierungspraktiken und Schreibprozesse in zeitgenössischem Tanz und Choreographie. Es heißt „Choreographies of Archiving“ und läuft seit April 2020. Wir haben dafür Interviews mit zwölf Künstler’innen geführt und uns besonders dafür interessiert, wie, zu welchen Gelegenheiten und mit welchen Ergebnissen Schrift und Schreiben eine Rolle im künstlerischen Prozess spielen und wie das entstandene Schriftgut archivarisch behandelt wird. Wir haben außerdem ausgewählte Schriftdokumente untersucht und im Februar 2023 eine Tagung zu dieser Thematik der Materialität von Schrift und Schreiben veranstaltet („Material Goods“, 30.1. bis 4.2.2023, Hamburg, Kampnagel).
Website oder weiterführende Links:
https://www.csmc.uni-hamburg.de/written-artefacts/research-fields/field-e/rfe05.html
Mit derzeit ca. 13.000 Videos und ergänzenden Materialien ist die MTT eines der umfangreichsten öffentlich zugänglichen audiovisuellen Dokumentationszentren der darstellenden Kunst in Deutschland. Sie dokumentiert und archiviert Entwicklungen im zeitgenössischen Tanz, im Theater und performativen Aufführungsformaten.
Kontinuierlich werden durch das Medienstudio des ITI auch eigene filmische Dokumentationen von Tanz- und Theaterproduktionen realisiert, die in der MTT gesichtet werden können. Die Digitalisierung und der Erhalt der audiovisuellen sowie der ergänzenden Dokumente sind dabei ein wichtiges Tätigkeitsfeld.
Die inhaltliche und kritische Aufarbeitung der Mediatheksbestände, gemeinsam mit Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, ist ein wichtiges Anliegen. Die Mediathek ist auch ein Ort des Austauschs zu künstlerischen, kulturpolitischen, technologischen Entwicklungen in Tanz und Theater und damit eine Schnittstelle von archivischer, theoretischer und theaterpraktischer Arbeit. Dabei ist die enge Verbindung zu Proben- und Rechercheprozessen im Proberaum des ITI, dem STUDIO2, im Arbeitsbereich Archiv und Praxis geprägt.
Website oder weiterführende Links:
Datenbank der MTT: https://archiv.mimecentrum.de/
Webseite des Studio2: https://studio2.iti-germany.de/en
Ursprünglich von Choreograf William Forsythe in Frankfurt gegründet, verbindet Motion Bank seit 2016 an der Hochschule Mainz Tanzwissenschaft, Softwareentwicklung und Gestaltung. Im Vordergrund der interdisziplinären Forschung stehen die Grundlagen digitaler Tanzforschung, die digitale Dokumentation von Tanz und der Einsatz digitaler Technologien in der Tanzpraxis. Für die Forschungsarbeit kooperiert Motion Bank mit zahlreichen Partner*innen aus den darstellenden Künsten, der Hochschulbildung im Tanz, Archiven und anderen Forschungs- und Kulturinstitutionen. Die eigene Entwicklung von Open-Source-Software als Bestandteil der Forschung soll Tanzschaffenden und Institutionen einfache Mittel und Methoden zur digitalen Dokumentation und Archivarbeit bereitstellen und digitale Technologien im Tanz nutzbar machen.
David Rittershaus ist Tanz- und Theaterwissenschaftler und forscht zu digitalen Dokumentation und Forschung im zeitgenössischen Tanz. Seit 2017 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Motion Bank und seit 2022 auch Projektleiter an der Hochschule Mainz.
Website oder weiterführende Links: http://motionbank.org (nicht aktuell); https://medium.com/motion-bank (aktuellere Blog-Beiträge)
Die gemeinnützige Pina Bausch Foundation wurde nach ihrem Tod im Jahr 2009 von ihrem Sohn Salomon Bausch gegründet.
Aufgabe der Stiftung ist es, das künstlerische Erbe der Tänzerin und Choreografin lebendig zu halten und das von ihr über Jahrzehnte gesammelte Material in einem Archiv zu bewahren. Das digitale Archiv soll einem breiten Publikum auf der ganzen Welt zugänglich gemacht werden.
Derzeit besteht das Archivteam aus 8 Mitarbeitern, 5 davon Vollzeit eingestellt.
Im Jahr 2011 hat Ismaël Dia seine Tätigkeit in der Pina Bausch Foundation aufgenommen. Über eine Zeitspanne von 6 Jahren hat er die Archivierung, Digitalisierung und Erhaltung des Bestands Videoarchiv im Bereich des Pina Bausch Archivs durchgeführt. Seit 2017 ist er Leiter des Pina Bausch Archivs.
)Website oder weiterführende Links: www.pinabausch.org
Das Archiv wurde im Frühjahr 2020 als eigenständige Abteilung innerhalb der Compagnie gegründet. Der Bestand umfasst neben zahlreichen Autografen aus der Hand von Sasha Waltz vor allem Fotografien, Video- sowie Audioaufnahmen, Pressematerialien und Dokumente zu allen Produktionen seit 1996. Das Archiv wird ergänzt durch Materialien internationaler Choreograf*innen, die als Gäste der Compagnie Produktionen entwickelt haben. Darüber hinaus werden Materialien gesammelt, die im Rahmen der Abteilung Education und Community entstanden sind. Die physischen und digitalen Materialien werden seit 2022 mit Hilfe des Open-Source-Content-Management-Systems Omeka katalogisiert. Die Datenbank enthält aktuell ca. 6.500 Einträge zu Objekten, Personen und Körperschaften.
Website oder weiterführende Links: www.sashawaltz.de
Im Mittelpunkt der Arbeit von deufert&plischke steht seit 20 Jahren das Erschaffen sozialer und transdisziplinärer Kunsträume. Ihre Projekte basieren auf offenen, partizipativen Prozessen. Entgegen einem repräsentativen Verständnis von Kunst ist die choreografische Arbeit von deufert&plischke ein Raum, der sich in kollektiver Arbeit stets verändert und entwickelt. Der Ansatz geteilter Autor*innenschaft geht dabei einher mit einem Interesse an der Öffnung des zeitgenössischen Tanzes für ein neues Publikum. Seit 2008 arbeiten sie mit dem Begriff des ANARCHIV. Es benennt eine Arbeitsweise, in der Dokumente und Bestände, die entlang ihrer künstlerischen Arbeit entstanden sind, wieder in neue Kreisläufe gebracht und mit anderen geteilt werden.
Website oder weiterführende Links: https://www.spinnereischwelm.net
Seit 2000 verantwortlich für den Austausch von Wissenschaft und Kunst und seit 2006 für die Tanzförderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München; von 2012 bis 2015, verantwortlich für den 1. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und dessen Evaluation des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
Seit 2015 Leitung des Pilotprojekts „Lebendiges Archiv – Living Archive“ im Rahmen der Tanz- und Theaterförderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, das seit 2016 Kooperationspartner der Initiative „Performing the Archive“ ist.
Veröffentlichungen (Auswahl): Wissen im 21. Jahrhundert. Komplexität und Reduktion, hgg. von Daniela Rippl und Eva Ruhnau, München: Wilhelm Fink Verlag, 2002. Reparaturen der Welt, hgg. von Lydia A. Hartl und Daniela Rippl, München: Herbert Utz Verlag, 2003. Gender Feelings. Gefühl und Vernunft im Geschlechterdiskurs, hgg. von Verena Mayer und Daniela Rippl, München: Wilhelm Fink Verlag, 2007. Angst, Dimensionen eines Gefühls, hgg. von Thomas Kisser, Daniela Rippl und Marion Tiedtke, München: Wilhelm Fink Verlag, 2010.,
»München als Modell? Überlegungen für ein kommunales Archiv des freien Theaters«. In: Schneider, Wolfgang; Fülle, Henning; Henniger, Christine (Hgg.): Performing the Archive. Studie zur Entwicklung eines Archivs des freien Theaters. Hildesheim, Zürich, New York 2018, S. 177–188, S. 303–315 [Vortrag gehalten auf der 1. Konzeptionskonferenz für ein Archiv des Freien Theaters im Literaturhaus München, 17. Oktober 2016]
In Vorbereitung: Housing The Temporary. Zugänge zur eigenen Geschichte. Tanz, Performance, Archiv, hgg. von Micha Purucker, Daniela Rippl und Katja Schneider, München: Allitera Verlag, 2022.
Während meiner Zeit am Institut für Theaterwissenschaft der LMU München (bis 2019) habe ich einige Seminare zur Oral History gegeben und mich dabei vor allem auf die Historie der lokalen freien Szene konzentriert. Im Zuge dieser Recherchen konzipierte und organisierte ich zusammen mit dem Choreographen Micha Purucker und Dr. Daniela Rippl vom Münchner Kulturreferat das internationale Symposium Housing the Temporary (2018) im Münchner Theater schwere reiter. Hier wurden Modelle künstlerischer Selbstdokumentation und Methoden lokaler Archive vorgestellt und diskutiert. Zudem beschäftigte ich mich zusammen mit einer Gruppe Studierender mit Dokumentationsstrategien von Vermittlung künstlerischen Erbes am Beispiel der Münchner Einstudierung von Pina Bauschs Für die Kinder von gestern, heute und morgen beim Bayerischen Staatsballett. Gegenwärtig interessiert mich sehr die Pragmatik, mit der Archivmaterialien in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden, und wie Ordnungsstiftungen von Künstler*innenarchiven bewahrt werden können.
Für die inhaltliche Entwicklung eines zeitgemäßen Archivkonzepts für den Tanz dient ein multiperspektivischer Ansatz als Grundlage der Konzeption, die sowohl fachwissenschaftliche, intersektionale als auch künstlerische Zugangsweisen inkludiert.
Nach einer Umfrage und Bestandsanalyse in der zeitgenössischen Tanzszene Berlins (2021) und dem Symposium „SENSING THE ARCHIVE(s) – SKETCHING THE ARCHIVE(S)“ im April 2022, das Ergebnisse von Recherchen der im Projekt involvierten Archivkompliz:innen präsentierte, widmet sich das Team in seinem aktuellen Projekt TANZARCHIVE IN BEWEGUNG in Kooperation mit vier Partner:innen der Entwicklung künstlerischer Perspektiven auf Berliner Tanz-Geschichte(n).
Website, weiterführende Links:
https://www.tanzraumberlin.de/runder-tisch-tanz/tanzarchiv-berlin/
Das Tanzarchiv Leipzig (TAL) hatte mit seiner Gründung 1957 durch Dr. Kurt Petermann am Zentralhaus für Kultur einen Schwerpunkt auf Volkstanz, erweiterte sich aber bald zu einer Dokumentations- und Forschungsstelle für alle Bereiche von Tanz. 1975 wurde die Einrichtung als Tanzarchiv der DDR zu einer Außenstelle der Akademie der Künste (Ost). Nach dem Ende der DDR verpflichtete sich der Freistaat Sachsen, das Tanzarchiv Leipzig weiterzuführen zur Nutzung durch die Universität Leipzig und die Hochschule für Musik und Theater, in der Trägerschaft des Vereins Tanzarchiv Leipzig e.V. Seit 2012 werden die vielfältigen Bestände (u.a. zu Rudolf Laban und zum modernen Tanz) für die allgemeine Nutzung zugänglich in den Sondersammlungen der Unibibliothek Leipzig aufbewahrt. Der Tanzarchiv Leipzig e.V. setzt sich weiter für die Erschließung, Digitalisierung, Vernetzung und Erforschung der Bestände sowie für deren gezielte Erweiterung und Vermittlung durch Publikationen, Ausstellungen und künstlerische Projekte ein.
Website oder weiterführende Links:
https://home.uni-leipzig.de/tanzarchiv/de/intro/
https://home.uni-leipzig.de/tanzarchiv/de/zugaenge-fuer-recherchen/
tanznetz.de wurde 2021 25 Jahre alt und gestaltete im April 2022 seinen Relaunch. Um diesen Relaunch nicht nur für zukünftige Inhalte redaktionell, technisch und grafisch attraktiv zu präsentieren, arbeitet die Redaktion nun einer sinnvollen Aufarbeitung, Archivierung und Vermittlung des bestehenden Contents, besonders der hochwertigen Rubriken wie dem koeglerjournal, dem weigelt web, SECHS FRAGEN AN DIE TANZLEHRER, DIE UNS BEWEGEN, u.a. Wiederauffindbarkeit des Archivs: alle Rubriken der letzten 25 Jahre werden verschlagwortet, kommentiert und durch sinnvolle Fotos ergänzt. Stichworte: umwandeln, formatieren, tags, teasern, fotos bearbeiten, neu holen oder ganz neu bebildern. Kontext setzen zur deutschen Tanzgeschichte der letzten 25 Jahre durch aktuelle Texte mit Zeitzeugen. Das Archiv für zukünftige und mögliche Kooperationen mit anderen Medien und Archiven „fit“ halten und in Form bringen. Die Inhalte sollen auch für journalistische und wissenschaftliche Anfragen zur Verfügung stehen.
Website oder weiterführende Links: